Paul Friedrich Pfund: Bei Pfunds war die Milch weißer
Über das Buch
Im Alter von 70 Jahren erzählt Paul Pfund seine Lebensgeschichte. Dabei gräbt er nicht nur in seinen Erinnerungen, sondern schöpft aus einer Fülle von Bild- und Textdokumenten, die ihm drei Generationen seiner Vorfahren in der Dresdner Molkereiinhaber-Dynastie Pfund hinterlassen haben. So entfaltet sich anhand der Historie einer Familie ein faszinierendes Geschichtspanorama, das weit über den Lebenshorizont des Autors hinausreicht.
Drei inhaltliche Stränge sind eng miteinander verwoben: Eigene Erlebnisse aus der Zeit von den letzten Kriegsjahren bis zur friedlichen Revolution 1989/90, die Entwicklung der traditionsreichen Molkerei Gebrüder Pfund von ihrer Gründung bis zu ihrer erzwungenen Verstaatlichung und faktischen Auflösung sowie ein Universum an Ereignissen und Anekdoten, die im Zusammenhang mit dem Urgroßvater, dem Großvater und dem Vater Paul Pfunds stehen.
Der Autor schreibt in einer kräftigen, bildreichen Sprache. Sein urwüchsiger Humor erhält bisweilen eine sarkastische Färbung, wenn von Heuchelei, Intrigen und Ungerechtigkeit zu berichten ist – den Grundtenor bilden jedoch Lebens- und Genussfreude. In vielen Episoden öffnen sich Fenster zur Dresdner Kulturgeschichte. Wir begegnen berühmten Zeitgenossen seiner Vorfahren – von Gerhart Hauptmann und Otto Dix bis zum letzten sächsischen König – und erhalten mancherlei Einblick in die Dresdner Bohème der späten DDR-Zeit, als Persönlichkeiten wie Dottore, Siegfried Klotz und Dr. Diether Schmidt, Marita Böhme, Justus Fritzsche und Friedrich Wilhelm Junge zum Freundeskreis der Pfunds gehörten. Vor allem geht es jedoch immer wieder um die berühmte Molkerei. Um den Ideenreichtum, den Tatendrang und die Erfolge, aber auch die Probleme und Marotten ihrer Inhaber – die ein unvergängliches Stück ganz spezieller Dresden- und Industriegeschichte mitgeprägt haben.
Um einen Eindruck zu bekommen, können Sie hier in den ersten 50 Seiten blättern.
359 Seiten, 24x27cm, zahlreiche Abbildungen, Auflage 500 Stück, ISBN 978-3-00-038415-8